„Brüssel soll ziemlich schön sein!“ – Bevor wir nach Brüssel gefahren sind, hat dieser Satz bei uns in der Jahrgangsstufe 11 die Runde gemacht. Trotzdem haben wir uns darüber lustig gemacht, während am Montagmorgen nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt in unserem Reisebus das „Bienvenu aux Bruxelles“-Schild an uns vorbeigezogen ist.
Und was ist der erste Ort, den man aufsucht, wenn man in einer fremden Stadt zu Besuch ist? Ich weiß nicht, ob das normal ist, aber wir haben uns als allererstes in die politische Vertretung des Landes NRW gerettet. Hier wurden wir mit Wasser, Kaffee und einer groben politischen Übersicht über die EU und den politischen Betrieb in Brüssel ausgestattet. Ein freundlicher Mitarbeiter der Landesvertretung wusste ziemlich viel über die Rollen der einzelnen EU-Institutionen, von denen es ziemlich viele gibt. Außerdem konnte er uns einen Einblick in seine persönlichen Erfahrungen rund um den politischen Alltag in Brüssel und vor allem das, was man „Lobbyarbeit“ nennt, geben.
Von da aus haben wir uns von dem Programm des jungen ukrainischen Leiters der Reise durch Brüssel treiben lassen. So konnten wir z.B. den großen Parlamentssaal, die Europäische Kommission und den Europäischen Rat von innen besichtigen, in den EU-Konferenzsälen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Institutionen über Themen diskutieren, die uns interessieren – natürlich waren der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf Europa allgegenwärtig –, oder in einem der zahlreichen Brüssler Cafés neben quatschenden Politikerinnen und Politikern zu Mittag essen.
Außerdem stechen für mich eine geführte Tour einmal quer durch die Innenstadt sowie der Besuch im „Haus der europäischen Geschichte“ heraus. Hierbei konnten wir das europäische Geschehen noch einmal aus einer anderen Perspektive erleben, die uns gezeigt hat, wie stark speziell Brüssel und auch Belgien durch europäische Internationalität geprägt sind, aber auch wie sich die europäische Historie entwickelt hat und heute in Brüssel zusammenkommt.
Abends zeigte sich die Stadt noch einmal von einer anderen Seite. Trotz Großstadtcharakter verwandelten sich die Gassen und Plätze der Innenstadt in einen lauschigen Trubel. Hier konnten wir Brüssel auch nochmal auf eigene Faust erobern. An dieser Stelle sei gesagt, dass Herr Lüpges und Frau Thal eine sehr tolle Leitung für unsere Reise waren. Wir hatten alle viel Spaß zusammen – egal ob beim täglichen Erkunden oder abendlichen Entspannen.
Und als wir nach ein paar anstrengenden Tagen wieder in den Bus gestiegen sind, waren wir uns auf jedem Fall einig: Brüssel ist ziemlich schön!
Camillo Gugel, Q1