Italienisch bieten wir als dritte Fremdsprache im Wahl-Pflicht-Bereich ab Klasse 9 an. Wer die Sprache nach der 10. Klasse weiter belegen möchte, kann dies durch unsere schon seit über 20 Jahren bestehende Kooperation mit dem Leibniz-Montessori-Gymnasium tun. Unsere Schülerinnen und Schüler nehmen dort jedes Jahr erfolgreich am Grund- oder Leistungskurs Italienisch teil.
Der Italienisch-Unterricht am Cecilien-Gymnasium ähnelt dem Unterricht anderer moderner Fremdsprachen. Neben interkulturellen und methodischen Kompetenzen stehen Hören, Lesen, an Gesprächen Teilnehmen, zusammenhängendes Sprechen, Schreiben und Sprachmittlung im Vordergrund. Nach 2 Jahren, also am Ende der 10. Jahrgangsstufe, soll gemäß der Kernlehrpläne die Stufe A2 (mit Anteilen an B1 – Lesekompetenz) des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens erreicht sein. Auf Wunsch kann auch ein Sprachzertifikat A2 erworben werden. Seit 2008 kooperiert das Cecilien-Gymnasium mit der Volkshochschule, und bisher haben über 50 Ceci-SchülerInnen dieses Sprachzertifikat mit guten oder sehr guten Ergebnissen erworben. Die SchülerInnen können im 2. Lernjahr außerdem am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilnehmen, einem jährlich stattfindenden Wettbewerb für sprachbegabte Schüler. (Link Bundeswettbewerb Fremdsprachen www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de)
Da Italienisch für die Schüler die 3. Fremdsprache ist, können beim Erlernen der Sprache Vorkenntnisse aus anderen Sprachen sinnvoll genutzt werden: Lerntechniken sind bereits bekannt, und Latein- und Französischkenntnisse helfen ebenfalls, da Italienisch zur romanischen Sprachfamilie zählt.
Italienisch bietet dem Lerner am Anfang einen einfachen Zugang, da die Aussprache auf wenigen, einfachen Regeln beruht und weitgehend so gesprochen wird, wie sie auch geschrieben wird. Im Vergleich zum Lateinischen ist die Grammatik stark vereinfacht, sodass die heutige italienische Grammatik viele Parallelen zum Deutschen und Englischen hat.
Im Unterricht werden neben landeskundlichen Informationen und dem Spracherwerb vor allem alltägliche Themen und Situationen aus der Lebenswelt der Jugendlichen behandelt. Das Lehrwerk Scambio A, das 2018 eingeführt wurde, bietet Aufgaben, Hör- und Lesetexte sowie umfangreiches Übungsmaterial zu allen Kompetenzanforderungen der Kernlehrpläne. Von Beginn an stehen konsequent alltägliche Situationen in Italien im Vordergrund, da die Protagonisten aus Scambio A als Austauschschüler nach Rom fahren. Alltägliche Begebenheiten wie Familienbesuch, Schule und Unterricht, Freizeitaktivitäten, Einkaufen und Fahrten im öffentlichen Nahverkehr haben eine realen Bezug und bieten viele sprachpraktische Übungen. Nach Klasse 9 und 10 kann jeder Schüler sich in alltäglichen Situationen z.B. im Urlaub oder Auslandjahr verständigen und zu bekannten Themen (Herkunft, Schule, Freizeit etc.) äußern.
Wenn Italienisch in der Oberstufe fortgesetzt wird, werden im weiteren Unterricht auch aktuelle gesellschaftliche Themen (z.B. Migration, Jugendkultur) besprochen und literarische Texte gelesen. Es finden auch regelmäßig Studienfahrten nach Italien statt. Mit dem Abitur erreicht man das Sprachniveau B1/B2, das heißt, dass man sich fließend mit Muttersprachlern unterhalten und schwierige Texte verstehen kann.
Ein Auslandsschuljahr, ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr nach dem Abi oder ein Auslandsaufenthalt im Studium lassen sich mit den erworbenen Sprachkenntnissen gut bewältigen. Mehrere Universitäten in Deutschland bieten zweisprachige deutsch-italienische Bachelor- und Master-Studiengänge mit Partneruniversitäten an z.B. Jura (Uni Köln/Florenz), Wirtschaft/Kultur/Medien (Uni Regensburg/Triest oder Uni Bonn/Florenz). Genauere Informationen gibt es bei den Fachlehrern.
Italienisch ist zwar keine Sprache der UN und wird außerhalb Italiens nur in wenigen Ländern von italienischen Minderheiten gesprochen, trotzdem haben Italien und Deutschland seit vielen Jahrhunderten enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. Aktuell ist Italien der fünftwichtigste Handelspartner Deutschlands (Stand: 2019). Im Laufe der Geschichte waren die kulturellen Einflüsse Italiens auf Musik, Literatur und Kunst prägend für Deutschland und Europa. Musikbegriffe sind auch heutzutage noch italienisch und Opernsänger und Kunsthistoriker müssen Italienisch beherrschen. Die Mailänder Woche in der Modeszene, die Biennale in Venedig für die Filmbranche oder italienische Architektur und Designer sind in Europa von hohem Einfluss. Italienischer Kaffee, Pizza und Pasta, Gelato, Tiramisù und Amarettini sind nicht nur bei Italien-Urlaubern, sondern auch in Deutschland sehr beliebt und eine florierende Wirtschaftsbranche. Man kann also nicht nur im Urlaub in Italien, sondern auch in Deutschland ein kleines Stückchen italienisches dolce vita genießen.
Oktober 2020 – die Italienisch-Fachschaft