Am Dienstag, den 8. Oktober war die Hundetrainerin Lena Henschel mit ihren drei Hunden im Projektkurs Forensik zu Gast. Nach einem aufgeregten Beschnüffeln, besonders durch den acht Monate jungen Le Fou, gab es viele Informationen zum Thema man trail gemischt mit vielen Geschichten und Anekdoten zu hören.
So erfuhren wir, dass ausgebildete Suchhunde die Spur einer vermissten Person auch noch nach Monaten aufnehmen können. Dabei benötigt der Hund lediglich einen Geruchsartikel, der eindeutig der verschwun-denen Person zugeordnet werden kann (Kleidungsstück, Zahn-bürste, benutztes Taschentuch). Anhand dieses Artikels nimmt der Hund die DNA der Person auf und sucht dann ab dem letzten Aufenthaltsort die dazugehörige Person. Da jeder Mensch pro Minute etwa 40.000 Hautschuppen verliert, bedeutet dies für den Hund einen „riesigen Berg“ an Spurenmaterial. Die Herausforde-rung ist dabei, die neueste und damit aktuelle Spur zu finden und diese trotz aller Widrigkeiten beizubehalten.
Im anschließenden praktischen mantrail ist uns Frau Juchems verloren gegangen. Da von ihr überall im Schulgebäude Spuren zu finden sind, war die Herausforderung für den Weimeraner Cousteau groß, die frischeste Spur zu finden und nicht schnurstracks ins Lehrer-zimmer zu laufen. Erschwerend kam hinzu, dass im Schulgebäude geputzt wurde, so dass chemische Putzgerüche eine große Ablenkung bedeuteten. Draußen herrschte auch noch kräftiger Wind, so dass die Spuren verdriftet wurden.
Nichtsdestotrotz rannte Cousteau, gefolgt von Frau Henschel und den 20 Schüler*innen des Projektkurses, nach einem kurzen Abstecher durch den Verwaltungstrakt nach draußen auf die Schorlemerstraße. Nach einigen kleinen Umwegen, bei denen der Hund immer wieder die (aktuelle) Spur aufnehmen und überprüfen musste, konnte Frau Juchems schließlich auf dem Spielplatz Peter-Roos-Straße gestellt werden und Cousteau seine Belohnung in Form von kleinen Fleischhäppchen geben. Mindestens so anstrengend wie der trail für Frau Henschel und Cousteau, war unser Auslauf für Mats, der den 38kg schweren Muskelprotz Le Fou an der Leine hielt – oder hat der Hund Mats gezogen?
Frau Henschel absolviert den Besuch im Projektkurs – ebenso wie ihren Einsatz bei Vermisstenanzeigen – immer ehrenamtlich und unentgeltlich in ihrer Freizeit. Dafür und für die vielen lustigen und informativen Momente an diesem Dienstag Nachmittag danken wir ihr sehr.
Stefanie Theuer, 9. Oktober 2019