Der Leistungskurs Kunst der Q2 hat sich im Rahmen des Projektes „In fremder Erde ruhen – Kriegsgräber in Düsseldorf“ in Kooperation mit Dr. Sabine Grabowski vom Gerhart-Hauptmann-Haus gut drei Monate intensiv mit dem Thema Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Mit einem interessanten Film über einen jungen Mann aus Russland, der das Grab seines Angehörigen in Deutschland suchte, führte Frau Jana Moers vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in das Thema ein. Im Anschluss besuchten die Schülerinnen die Kriegsgräberstätten auf dem Friedhof Eller und beschäftigten sich intensiv mit Forschungsliteratur über Zwangsarbeit in Düsseldorf. Dazu gehörte zum Beispiel die von der Mahn- und Gedenkstätte herausgegebene Biografie des ukrainischen Zwangsarbeiters Stepan Kutsay. Bei einer spannenden Stadtführung durch Friedrichstadt und Bilk erfuhren die zwölf Schülerinnen von dem Historiker Uwe Augustin, wo sich in Düsseldorf Wohn- und Arbeitsstätten von Zwangsarbeitern befunden haben und welche Reste heute noch davon zeugen.
Nach diesem intensiven „Input“ haben sich die zwölf Schülerinnen an die Arbeit gemacht, das Erfahrene in fünf Graphic Novels zu visualisieren. Hierzu schrieben sie fiktive Biografien, die sich an den historischen Ereignissen orientierten, bevor sie ein Rohlayout und schließlich die Graphic Novels selbst erstellt haben. Es galt, sich in die Situation der Zwangsarbeiter, ihres Leidens und Sterbens hineinzuversetzen und dafür Bilder zu finden. Dabei fiel es den Schülerinnen durchaus schwer, die Welt der 1940er-Jahre darzustellen. Es tauchten in den Entwürfen immer wieder Kleidungsstücke, Autos, Gegenstände oder Verhaltensweisen auf, die nicht zeitgemäß waren. Doch nach mehreren Korrekturen und einer Menge zusätzlicher Arbeit konnten die Schülerinnen am 16. März 2018 im Gerhart-Hauptmann-Haus stolz ihre Ergebnisse präsentieren.
Die Projektdokumentation, die Graphic-Novels und einige Originale werden vom 12. April bis zum 13. Juli 2018 im Rahmen einer Ausstellung im 1. OG des Gerhart-Hauptmann-Hauses vor dem Eichendorffsaal zu sehen sein.
Esther Beucker
Fotos: Esther Beucker und Herr Kober