Drei Defibrillatoren angeschafft
Man könnte von einer Art Lebensversicherung sprechen, die in Anspruch zu nehmen hoffentlich nie erforderlich sein wird, denn es ist uns lieber, über Jahrzehnte Beiträge in die Feuerversicherung einzuzahlen und nie etwas aus diesem Topf zu bekommen, als unser Haus brennen zu sehen und später einen Anspruch auf Entschädigung zu haben.
Erst kürzlich war bekannt geworden, dass eine Schülerin einen genetisch bedingten, d. h. angeborenen Herzfehler hat, der zum plötzlichen Herztod führen kann. Für diese Krankheit sind Anfälle des, umgangssprachlich genannten, Herzrasens typisch. Diese Herzrhythmusstörungen können zu Schwindelattacken, plötzlicher Ohnmacht und zum Herzstillstand durch Kammerflimmern führen. Unbehandelt führt das Kammerflimmern wegen der fehlenden Pumpleistung des Herzens unmittelbar zum Tod. Da dieses Herzrasen ganz plötzlich und bevorzugt bei körperlicher Belastung oder in Stresssituationen auftritt, kann es sein, dass die Schülerin völlig unerwartet aus einem Gefühl des Wohlbefindens heraus bewusstlos wird. Nicht nur für Dritte, sondern auch für sie selbst ist die Ohnmacht nicht vorauszusehen.
Im Falle einer Bewusstlosigkeit muss natürlich unverzüglich der Notarzt verständigt werden. Bis die Profis eintreffen, kann allein der Einsatz eines Defibrillators das Leben der Schülerin retten. Da die Bewusstlosigkeit überall eintreten kann, z. B. in der Aula bei einer Klausur, in der Cafeteria oder beim Sportunterricht, ist es wünschenswert, mehrere Geräte in den verschiedenen Gebäudeteilen der Schule bereit zu halten.
Daher haben wir uns entschlossen, mehrere Geräte anzuschaffen und an verschiedenen Stellen (Sekretariat, Turnhalle, Foyer vor der Aula) anzubringen. Wir sollten aber auch daran denken, dass es ebenso andere Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und auch Besucher unserer Nachmittags- oder Abendveranstaltungen treffen kann.
Die Schülervertreter der Schule haben sich spontan entschlossen, vom Erlös des überaus erfolgreich verlaufenen „Charity Run“ einen kleineren Teil abzuzweigen, um ein Gerät davon zu finanzieren. Die Schulkonferenz des Cecilien-Gymnasiums hat auf ihrer Sitzung vom 26.10.2012 entschieden, ein zweites Gerät aus dem Erlös des diesjährigen Weihnachtsbasars zu be zahlen (der verbleibende, sehr viel größere Teil fließt wie immer in unser Mauretanien-Projekt und an den Förderverein der Schule). Der äußerst großzügigen Spende eines Schülervaters sowie der zweckgebundenen Zuwendung der Stadtsparkasse Düsseldorf ist es zu verdanken, dass wir ein drittes Gerät anschaffen konnten.
Wünschenswert wäre die Anschaffung zweier zusätzlicher Geräte, um eine Grundausstattung, verteilt über die verschiedenen Gebäudeteile, zu gewährleisten. Wir arbeiten daran.
Die Defibrillatoren der aktuellen Generation arbeiten vollautomatisch, d. h. es sind lediglich die Sensoren anzulegen und das Gerät muss eingeschaltet werden. Die Software erkennt selbsttätig den Zustand des Herzens und entscheidet autonom, ob und in welchem Umfang ein Defibrillationsschock erforderlich ist. In der Beschreibung des Herstellers heißt es dazu:
Bei den so genannten automatisierten externen Defibrillatoren (AED) analysiert eine Software den Herzrhythmus und entscheidet danach, ob eine Defibrillation notwendig ist. Nur bei einem positiven Ergebnis wird die Funktion frei geschaltet und kann durch den Anwender sofort ausgelöst werden. Defibrillatoren werden auf Intensivstationen, in Notfallaufnahmen, an vielen anderen Orten im Krankenhaus sowie in Fahrzeugen des Rettungsdienstes und vielen Arztpraxen bereit gehalten. Seit einigen Jahren zunehmend auch in vielen öffentlich zugänglichen Gebäuden und Wirtschaftsunternehmen für eine Anwendung durch medizinische Laien, z.B. an Bahnhöfen und Flughäfen, in Bürogebäuden, öffentlichen Einrichtungen, Sport- und Freizeiteinrichtungen.
Allen, die die Anschaffung der ersten drei Defibrillatoren ermöglicht haben, gilt der Dank der Schulgemeinde! In solchen Aktionen und Beschlüssen zeigt sich der Gemeinschaftsgeist unserer Schule.
Bernd Limberg
7.11.2012